2023 - Tag 06: Page am Lake Powell - kalinevaris Webseite!

Heute fahren wir in den dritten Staat unserer Reise: nach Arizona. Genauer gesagt, nach Page am Lake Powell (ca. 180 Meilen)

Ein weiterer Tag in der Hitzehölle wartet auf uns…denkste, der Tag begann erstmal mit etwas, dass niemand von uns für möglich gehalten hätte..: wir machen die Tür vom WoMo auf und … frieren 😳. Wir hatten zwar gelesen, dass es nachts auf 50 Grad Fahrenheit abkühlt (entspricht 10 Grad Celcius), aber so recht geglaubt haben wir nicht daran. Zum schlafen war das natürlich gut, so ohne Strom und Klimaanlage, aber unseren Kaffee haben wir mit Hoody und langer Hose getrunken… 😅

Eine sehr willkommene Erholungsphase für Fridgi 😀.

Als die Sonne dann aber so langsam über den Berg schaute, war allen klar, dass dies nur ein kurzer Ausflug in niedrige Temperaturgefilde sein wird …

Nach einem kleinen Frühstück sind wir dann auch schon wieder „on the road“. Heute geht es nach Page in Arizona. Dort wartet ein Highlight unserer Reise auf uns: der Antelope Canyon.

Der Antelope Canyon ist ein sog. Slot Canyon, eine enge durch fließendes Wasser entstandene Schlucht. Er besteht aus dem Lower und dem Upper Canyon. Beide wurden vom Antelope Creek gebildet. Das ganze Gebiet gehört den Navajo Indianern, die sich den Besuch der Canyon ganz ordentlich bezahlen lassen 😅. Es gab dort früher wohl wirklich Antilopen, den Namensgebern des Flusses und der Canyons. Die sind dann aber irgendwann nach Utah weitergezogen.

Eigentlich wollten wir einen Slot für den nächsten Morgen buchen, hatten aber Glück und konnten direkt eine Tour mitmachen. Das Wetter hat auch mitgespielt, so dass wir einmal mehr in den atemberaubenden Genuss des Farbenspiels im lower canyon kamen. Wenn ich vom Wetter spreche, meine ich nicht die Temperatur, sondern plötzliche Gewitter mit Starkregen, die dann ganz schnell Sturzfluten auslösen und die Canyons überfluten, was lebensgefährlich ist, weil der lower canyon unterirdisch ist. Man klettert quasi in ihn hinein nach unten und wird in kleinen Gruppen von einem Navajo Guide geführt.

Nach den vielen Eindrücken und hunderten von Fotos, gab es ein ausgiebiges Mittagessen in Page.

Danach weiter auf den Campingplatz direkt am Lake Powell, der uns allen die ersehnte Abkühlung verschafft sollte, denn es war schon wieder weit über 40 Grad 🥵.

Wir sind natürlich erstmal falsch gelaufen und landeten an der Marina und nicht am Badestrand… unser Großer hat dann die Führung übernommen und ist mehr oder weniger querfeldein, über Sträucher und knöchelhohem Sand zum Badestrand gelaufen… Echt jetzt??? Laufen? Nicht fahren? Nur weil man am Horizont erahnen kann, wo das Ziel ist???

Naja, wie bei einer Herde üblich, sind alle anderen hinterher. Ich hatte allerdings so meine Zweifel ob wir die Entfernung nicht ein klitzekleines bisschen unterschätzen …

Es soll ja Amis in Phoenix / Arizona geben, die ihre Stadt auf Grund der Nähe zum Meer so schätzen, es seien ja bloß 5 Stunden dorthin…

Okay, für die Amis mag der Weg zum Badestrand keine Entfernung sein, für mich, bei über 40 Grad im Schatten (und wir laufen in der Sonne ☀️), sehr wohl 😅.

Nachdem ich auch irgendwann angekommen bin, haben wir alle das erfrischende Wasser im Lake Powell genossen.

Der See ist ein Stausee im Grenzgebiet von Utah und Arizona und entstand Mitte der 1960er Jahre durch Aufstauung des Colorado River an der Ostseite des Grand Canyon. Niederschlagsarme Jahre und eine verstärkte Wasserentnahme lassen den Wasserpegel des Sees seit Jahren leider stetig sinken.

Nach Genuss des Sonnenuntergangs, haben wir den Tag mit Familiengesprächen am Lagerfeuer ausklingen lassen.